In der dritten Runde wurden 27 Ideen ausgezeichnet. Hier findest du eine Übersicht aller prämierten Ideen ‒ nach den Themenschwerpunkten „Arbeit & Leben“, „Teilhabe & Partizipation“, „Lehre & Wissen“ und „Verwaltung & Organisation“. Lass dich inspirieren!
Prämierte Ideen 3. Runde
Arbeiten & Leben
-
Wohnraum wird knapper, die Mieten steigen. Mittels einer KI-Matching-Plattform, über die bestehender Arbeits- und Wohnraum zur Mitnutzung angeboten und an Suchende vermittelt wird, soll hier Abhilfe geschaffen werden. Das Digital Culture Team, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Schwäbisch Hall und das Landratsamt Lüneburg wollen durch ihre Vermittlungsplattform insbesondere das mobile Arbeiten und den sozialen Zusammenhalt fördern.
-
Vier von fünf Pflegebedürftigen werden in Deutschland zu Hause versorgt – häufig mit Unterstützung pflegender Angehöriger. Ziel der Idee ist die Umsetzung eines App-basierten Systems zur Bewertung der Aktivität von gepflegten Angehörigen in ihrer häuslichen Umgebung. Dadurch möchte das Team bestehend aus Expert*innen der Hochschule Bielefeld, der PVM GmbH, der MoRe Bielefeld GmbH und Co.KG und des KogniHome e.V. das selbstbestimmte Wohnen im häuslichen Umfeld ermöglichen.
-
Mithilfe einer sprachbasierten KI-gestützten Anwendung sollen medizinische Diagnosen revolutioniert werden. Anhand von Sprachmustern und Stimmen-Charakteristika können Depressionen und Suizidalität erkannt und so die Möglichkeit zur Identifizierung von Risikopersonen unterstützt werden. Dadurch wird auch nicht nur der Zugang zu Behandlungsoptionen erleichtert, sondern auch die frühzeitige Identifizierung potenziell gefährdeter Personen ermöglicht, um ihnen angemessene Unterstützung zukommen zu lassen. Teil des Projektteams sind das Institut für Telematik der Universität zu Lübeck und das Institut für Bildung und gesellschaftliche Innovation in Bonn sowie die Hanse Innovation Campus GmbH in Lübeck.
-
Werden Schulbegleiter*innen krank, muss oft schon zur ersten Unterrichtsstunde ein qualifizierter Ersatz zur Verfügung stehen, damit die zu begleitenden Schüler*innen am Unterricht teilnehmen können. Ein System für organisationsübergreifendes Personalvertretungsmanagement der fabbrain Software GmbH, incluedo GmbH und der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, das mithilfe von KI-basierten Algorithmen Vertretungszuordnungen in Echtzeit durchführen soll, soll das Vertretungsmanagement organisatorisch stark vereinfachen.
-
Kindertagesstätten benötigen kurzfristig Unterstützung, wenn Mitarbeiter*innen beispielsweise krankheitsbedingt ausfallen. Gleichzeit suchen viele Menschen der stillen Reserve flexible Arbeitsmöglichkeiten in geringem Umfang. Mit einer Plattform, die beide Gruppen zusammenführt und KI-gestützt „matcht“, soll dem Fachkräftemangel im Bereich der Kinderbetreuung entgegengewirkt werden. Das Team hinter der Projektidee setzt sich aus dem Software-Unternehmen MACH AG und dem Institut für Multimediale und Interaktive Systeme der Universität Lübeck zusammen.
-
Der Dementia VoiceBot der Thiem-Research GmbH, einer gemeinnützigen Forschungseinrichtung des Carl-Thiem-Klinikums, und dem IT-Unternehmen Ubitec GmbH soll Pflegepersonal und Angehörige von Demenzkranken oder alleinstehenden älteren Menschen entlasten und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Der Telefon-ChatBot soll durch eigenständige Anrufe ein KI-basiertes Gespräch realisieren, wodurch die Kommunikation der Person regelmäßig gepflegt und trainiert wird. Ziel ist die Entwicklung eines selbstlernenden Systems unter der Verwendung von Künstlichen Neuronalen Netzen.
-
Das Projektteam möchte KI-basierte Analysegeräte zur Untersuchung von Schimmelsporen, Pollen, Ruß und anderen potenziell gesundheitsschädlichen Partikeln entwickeln. Im Zentrum der Idee der onsite.ai GmbH zusammen mit der Hochschule Coburg steht, dass es jeder Person einfach, schnell und kostengünstig ermöglicht werden soll, quantitative Luftanalysen selbst durchzuführen. Durch die Nutzung der Geräte soll der Gesundheits- und Arbeitsschutz signifikant verbessert werden.
Teilhabe & Partizipation
-
Mit einer Kombination aus Internet of Things (IoT), Umwelt-Sensorik (Air-Quality) und Künstlicher Intelligenz (KI) will das Team um ignite AI GmbH und der Urban Lab gUG KMU bei der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle unterstützen. Ziel ist es, mittels einer einfach zu nutzenden Toolbox aus Soft- und Hardwareanwendungen auch fachfremde Menschen ohne besondere IT-Fähigkeiten zu befähigen, Lösungen selbst zu entwickeln und somit aktiv am digitalen Wandel teilhaben zu können.
-
Mit der Idee der MACH AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Interaktive und Multimediale Systeme der Universität zu Lübeck sollen Sprachbarrieren reduziert werden: Das Verständnis selbst komplexer Texte soll automatisiert durch visuelle Darstellungen unterstützt werden. Dafür werden mittels einer KI-Lösung Bilder für Texte erstellt und so Menschen mit Sprachschwierigkeiten geholfen, geschriebene Materialien zu verstehen.
-
„Anymate live“ ist eine Idee für eine KI-basierte Videoproduktionsplattform zur automatisierten Erstellung von multilingualen Gebärdensprachenvideos. Ziel ist es, hörbehinderten oder gehörlosen Menschen, die auf Inhalte in Gebärdensprache angewiesen sind, einen barrierefreien Zugang zu Informationen in Echtzeit zu bieten. Dabei erfolgt die Videoerstellung durch Texteingabe, mithilfe fotorealistischer KI-Avatare. Das Team hinter der Idee setzt sich zusammen aus der Anymate Me GmbH und einer Start-Up-Expertin des BVMW e.V.
-
Die Idee der Projektpartner*innen um das Tech-Start-up GLAICE und dem Lehrstuhl für Exercise Physiology and Metabolism der Universität Bayreuth soll Menschen mit Diabetes aktiv bei der Erhaltung eines gesunden Lebensstiles unterstützen. Durch die Kombination von medizinischen Leitlinien und Gesundheitssensoren sollen Tipps und Empfehlungen erstellt, die mittels einer KI-basierten Datenanalyse personalisiert ausgegeben werden.
-
Das Team hinter der Idee möchte Auszubildende mit Behinderung stärken. In einem partizipativen Prozess mit der Zielgruppe wird eine KI-basierte App für den Übergang „Ausbildung-Beruf“ ethisch begleitet und validiert. Dies schafft eine Blaupause für die Umsetzung angewandter Ethik für Organisationen der Sozialwirtschaft und ermöglicht die Weiterentwicklung sinnstiftender KI-Elemente. Das Team setzt sich zusammen aus dem Verein Oberlinhaus, der CODE University of Applied Sciences und dem Technologieentwickler Mind Intelligence UG.
-
Ziel dieser Idee ist es, Menschen mit leichten Behinderungen durch ein KI-Assistenzsystem bei der Gestaltung ihres Tagesablaufs und ihren Teilhabemöglichkeiten zu unterstützen. Nutzer*innen sollen durch erfolgreiche und selbstständige Organisation stärkere Selbstwirksamkeit und Unabhängigkeit erfahren. Das Projektteam besteht aus der ATB – Arbeit Technik und Bildung gGmbH, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität zu Köln und der Fusion Systems GmbH.
-
Gemeinsam möchten ein Technologie-Experte und eine Personalreferentin eine KI-gestützte Anwendung entwickeln, die einen barriereärmeren Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht. So soll auf Basis des Lebenslaufs und dem Link zu einer Stellenausschreibung automatisch eine Bewerbung generiert werden. So möchte das Projektteam zu einer inklusiveren Arbeitswelt beitragen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Lehre & Wissen
-
Geschlechterstereotype sind eine der Hauptursachen für Geschlechterungleichheiten. Diese Herausforderung möchten das Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) und die Didactic Innovations GmbH mit ihrer Idee angehen: Geschlechterstereotype und einhergehende implizite Diskriminierung in Lernmaterialien des Aus- und Weiterbildungsbereichs sollen automatisiert identifiziert werden. Dies soll zu einer inklusiven Aus- und Weiterbildung beitragen und damit aus Geschlechterungleichheiten resultierenden Herausforderungen, wie dem Gender Pay Gap oder dem Fachkräftemangel, entgegenwirken. Langfristig können wir diese Analysen aufgrund ihrer technologischen Grundlage auf vielfältige Domänen übertragen und so langfristig Ungerechtigkeiten verschiedener Gesellschaftsebenen bekämpfen.
-
Schüler*innen sind die Fachkräfte der Arbeitswelt von morgen, doch KI zu verstehen will gelernt sein. Die isento GmbH, das Gymnasium Ernestinum Coburg, das Hans-Sachs-Gymnasium Nürnberg und das Jugendmedienzentrum Connect in Fürth möchten Jugendlichen dies ermöglichen: Mithilfe eines KI-Moduls für pib, den humanoiden Roboter zum Selberbauen, mit dem sie spielend einfach KI verstehen lernen und selbst anwenden können.
-
KI-basierte Anwendungen kommen in Unternehmen vermehrt zum Einsatz. Sie zu nutzen bedarf spezifischer Kompetenzen, um Diskriminierungsrisiken zu erkennen und zu verhindern. Mithilfe einer KI-basierten Lernplattform soll dies niedrigschwellig ermöglicht werden. Auf diese Weise möchten female.vision e.V. und platform3L GmbH darauf hinwirken, dass menschenzentrierte digitale Anwendungen diversitätsgerecht in Unternehmen eingeführt und genutzt werden.
-
Ein konstruktiver Zugang zu und ein reflektierter Umgang mit aktuellen KI-Tools ist das Ziel der Idee von Mindverse, der Hochschule Bielefeld (HSBI) und dem Evangelisch Stiftischen Gymnasium in Gütersloh. Insbesondere Lernenden und Lehrenden soll eine geschützte technische Umgebung bereitgestellt werden, in der sie eigene Erfahrungen mit KI-basierten Textgeneratoren auf Basis von modernen LLMs (Large Language Models) im Unterricht machen und diese Tools gezielter entsprechend ihrer Bedürfnisse und den besonderen Anforderungen des Bildungswesens einsetzen können.
-
Das Internet ist ein zentraler Ort für den offenen demokratischen Diskurs. Gleichzeitig besteht Handlungsbedarf mit Blick auf Hate Speech und Beleidigungen, die viele Nutzer*innen online erfahren müssen. Die passende Idee dazu haben Liquid Democracy e.V., Beyond AI Collective e.V., die Technische Universität Ilmenau und das Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie: Die Entwicklung eines Modells zur Analyse und Reduktion von Diskriminierung in KI-Sprachmodellen.
-
Unsere Gesellschaft stärker zusammenbringen und einer Polarisierung entgegenwirken sind die Ziele der Idee vom Institut für Entrepreneurship und Business Development an der Universität zu Lübeck und dem DiWiSH e.V. Mithilfe eines KI-unterstützten Sensemaking soll die Fähigkeit von Menschen gestärkt werden, die Perspektive anderer Personen zu verstehen.
-
Die Touro University Berlin, die Hochschule Macromedia und Devy Digital UG wollen mit ihrer Idee für ein KI-basiertes Tool junge Menschen bild-, sprach- und gaming-basiert dazu befähigen, antisemitische Kommunikationsinhalte und -muster zu erkennen, zu reflektieren und sich dagegen einzusetzen. So möchte das Projektteam sowohl Medienkompetenzen als auch die digitale Zivilcourage unserer Gesellschaft stärken.
Verwaltung & Organisation
-
Belegung und Verlegung an der Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Krankenhaus intelligent managen – das steckt hinter der Idee der Feuerwehr Aachen und des Acute Care Innovation Hub der Uniklinik RWTH Aachen. Ein KI-basiertes Managementsystem soll zur Entlastung des Personals der Rettungsdienste und in Krankenhäusern durch KI-unterstützte, optimierte Prozessabläufe und zu einer gesteigerten Effizienz und Qualität der Patient*innen-Versorgung beitragen.
-
SUMM AI GmbH und die Hamburger Senatskanzlei möchten Informationen auch für Menschen zugänglich machen, die aufgrund unserer komplizierten Sprache mit diesen überfordert sind. Leichte Sprache hilft dabei, dass auch diese an der Kommunikation teilhaben können. Leicht verständlicher Text ist aber nur ein Element von barrierefreien Inhalten in Leichter Sprache. Mit dazu gehört auch eine anschauliche Bebilderung. Diese erfolgt aber bisher nicht automatisiert. Das möchte das Projektteam mittels einer KI-gestützten Texterstellung inklusive Bebilderung ändern.
-
Beratung im Bereich Migration ist sehr ressourcenintensiv. Tür an Tür – Digitalfabrik gGmbH, die Technische Universität Dortmund und die Landeshauptstadt München möchten mittels des NLP-Frameworks Haystack existente Datenbanken nutzen, um grundlegende Fragen zu beantworten und mit KI-basierten Machine Translations eine Echtzeit-Beratung mit Simultanübersetzungen ermöglichen und so Geflüchteten und Migrant*innen dabei helfen, selbstbestimmt gut informierte Entscheidungen zu treffen und sich in Deutschland erfolgreich eine (neue) Existenz aufzubauen. Gleichzeitig sollen Ämtern und Beratungsstellen die tägliche Arbeit erleichtert werden.
-
KI durchdringt nahezu alle Lebensbereiche – dies gilt auch für den Schulunterricht. Die Zielgruppe der Idee von KI macht Schule und dem Karlsruher Institut für Technologie sind Lehrer*innen. Eine Lehrplattform für KI-Bildung soll Lehrkräften den Zugang zu Materialien erleichtern und somit dazu beitragen, KI-Wissen im Unterricht inhaltlich hochwertig zu vermitteln. Lehrkräfte werden so dabei unterstützt, guten Unterricht zu geben und Schüler*innen wird unbedingt notwendige KI-Bildung und der Erwerb von Kompetenzen im Umgang mit aktuellen KI Tools ermöglicht.
-
Die Idee der Branddirektion München und von LEAD Machine Learning GmbH setzt dort an, wo es schnell gehen muss: Bei hohem Einsatzaufkommen muss eine Vielzahl von Daten verarbeitet und Prognosen darüber getroffen werden, wo potenzielle Versorgungsengpässe auftreten können. Mittels einer KI-Anwendung sollen diese potentiellen Lücken rechtzeitig erkannt und Rettungswägen durch ad-hoc Verlegungen in die betroffenen Regionen verlegt werden. Somit soll nicht nur die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht, sondern auch dem Ressourcenmangel (etwa aufgrund von Personalmangel) entgegengewirkt und die Arbeitsorganisation sowie der Arbeits- und Gesundheitsschutz verbessert werden.
-
Beim Notruf 112 zählt jede Sekunde. Eine Herausforderung für die Rettungsdienste ist, dass bei einem signifikanten Teil der Anrufe keine GPS-Daten übermittelt werden und so zusätzlich Zeit durch telefonisches (und akustisch oftmals schwieriges) Abfragen des Standortes verloren geht. Ein KI-System soll die Anrufzentrale dabei unterstützen, die Personen zu lokalisieren. An der Idee beteiligt sind der DRK Rettungsdienst Bodensee-Oberschwaben gGmbH und der DRK Landesverband Baden-Württemberg e.V.